Fair Trade Jeans ist ein heikles Theme, denn Jeans sind nicht als nachhaltiges Produkt bekannt. Einige Probleme bei der Herstellung führen dazu, dass der ökologische Aspekt bei Jeans kritisch zu betrachten ist. So werden nicht selten 10.000 l und mehr Wasser für die Herstellung einer Jeans benötigt.
Die Produktion findet so gut wie nie aus einer Hand statt, so dass große Transportwege die Umweltbilanz einer Jeans katastrophal wirken lassen. Auch die Färbung verläuft keinesfalls umweltfreundlich. Baumwoll-Monokulturen werden außerdem meist mit hohem Pestizideinsatz angebaut.
Eins der größten Probleme bei Jeans ist jedoch der Used-Look. Um der Jeans eine bereits gebrauchte Optik zu verpassen, greift man auf Sandstrahlen zurück. Dieser Methode ist jedoch in der Produktion besonders schädlich. So kam es in der Türkei bei mindestens 54 Arbeitern dadurch zum Tod. Zwar ist die Methode mittlerweile in einigen Ländern (u.a. der Türkei) verboten, dennoch wird sie in anderen Ländern weiter angewandt.
Warum ist die Fair Trade Jeans nicht verbreiteter?
Fair Trade Jeans ist also eine problematische Sache. Nicht zu vergessen sind auch die oft prekären Arbeitsbedingungen in vielen Jeans-Herstellerländern. Auch große Modemarken bezahlen die Jeansherstellung oft schlecht. Unglücke in großen Textilfabriken wie in Bangladesch mit über 100 Toten zeugen von den großen Problemen vor Ort. Da eine echte Veränderung bisher nicht festzustellen ist, ist die Fair Trade Jeans im kommen.
Im Jahr wurden bereits 2,5 Millionen Textilien aus Fairtrade-Baumwolle an den Mann gebracht, darunter viele Jeans – Tendenz weiter steigend. Fairtrade hat einen Mindestpreis für Rohbaumwolle erreich, ein fester Preis für weiterverarbeitete Baumwolle steht noch aus. So werden nach und nach auch die Produktions- und Arbeitsbedingungen vor Ort verbessert. Die Fair-Trade-Jeans ist in großen Textilläden leider noch die Ausnahme. Der Gang zum speziellen Händler – lokal oder im Internet – ist deswegen anzuraten.